Carl von Hartmann

Carl von Hartmann

Die im Jahr 1803 geadelte Familie von Hartmann zählt zu den wenigen katholischen westfälischen Beamtenfamilien des Königreichs Preußen. Sie setzte mit dem Übergang in den preußischen Staatsdienst eine alte Tradition in osnabrückischen und paderbornischen Diensten fort.

Carl von Hartmann (1788- 26. 3. 1842) führt seit dem Tod seines Vaters Georg Anton (geb. 1749) am 4. 4. 1819 das Oberhaus in Borchen zusammen mit seiner Mutter Bernhardine, geb. von Pein aus Paderborn (Haus Nr. 8 am Markt) Unter Georg Anton und Carl von Hartmann kam das Oberhaus zu neuer Blüte. Es wird von 390 Morgen auf über 1500 Morgen Wald und Ackerland erweitert.

Im Zuge dieser Erweiterung erwirbt Georg Anton von Hartmann am 9. 4. 1812 von dem Major von Haxthausen-Lippspringe den unweit von Hamborn gelegenen Forstbezirk Rengel zur Größe von ca. 100 Morgen für 2408,70 Francs oder 620 Tlr Conventionsmünze. Am 31. 1. 1822 Carl von Hartmann erwirbt er den einen Hamborner Hof (das Ottensmeyersche Colonat, den Ottenshof). 1929 kauft er das Waldstück “Schnarmanns Holz” (54 Morgen) von Reichsfreiherrn Franz Egon von Fürstenberg. 1833 erwirbt er durch gerichtlichen Zuschlagsbescheid Eiferslohn

Nach Bernhardines Tod (am 26. 3. 1837) einigen sich die Hinterbliebenen im Erbteilungsvertrag vom 1. 5. 1837. Carl von Hartmann übernimmt den Besitz und seine Geschwister erhalten je 5500 Taler Abfindung.

Nach Carls Tod verwaltet seine Frau Marianne (geb. v. Pein, gest. 1875) die beiden Höfe, die der dazumal 9jährige Sohn Hermann v. Hartmann übernehmen soll. Als Pächter findet sich Carl Erichsmeyer in den Unterlagen, die die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek in Paderborn aus dem Nachlass der Familie Hartmann aufbewahrt. Marianne v. Hartmann kauft am 22. 3. 1851 das große Gut der Familie Meschede hinzu (den Schultenhof), der schon seit dem 27. August 1838 an Carl von Harmnann verpachtet war, und vereint nach dem Brand des Schultenhofs von 1868 beide Hamborner Höfe zu einem Gutshof. Familie von Hartmann ist auch Erbauer des Ostflügels des Schlosses.

Auf der Reinkarte von 1868 ist noch kein Schloss vorhanden, es ist deshalb zwischen 1868 und 1872 gebaut worden. An der Südseite des Ostteils ist das Wappen der Familie Hartmann über dem jetzigen Kücheneingang zu sehen. Hermann v. Hartmann verstirbt am 4. Dezember 1871 überraschend und Marianne v. Hartmann sucht – da Hermann ohne leiblichen Nachkommen stirbt – aus der näheren Verwandschaft einen geeigneten Erben für das Gut.
Die Wahl fällt auf Hermann von Mallinckrodt, der seit dem 15. 12. 1871 Besitzer von Hamborn ist. Grundbuchlich eingetragen seit dem 23. 7. 1872.

Marianne v. Hartmann überlebt auch Hermann von Mallinckrodt und stirbt am 29. 11. 1875 in Nordborchen.

Quelle: Chronik Schloß Hamborn